Kalocsa – die Stadt des Paprikas und der Volkskunst

Kalocsa ist eine der ältesten Städte Ungarns und liegt etwa 120 Kilometer südlich von Budapest, in der Großen Ungarischen Tiefebene. Sie zählt rund 16.000 Einwohner und ist besonders bekannt für ihre Paprikakultur und ihre bunte Volkskunst.

Die Region rund um Kalocsa gilt als das Zentrum des ungarischen Paprikaanbaus. Schon im 18. Jahrhundert begann man hier, das scharfe Gewürz zu kultivieren, das heute eines der wichtigsten Symbole Ungarns ist. In der Stadt gibt es sogar ein Paprikamuseum, das die Geschichte und Verarbeitung dieser Pflanze anschaulich darstellt.

Die Puszta-Show – Tradition und Reitkunst

Unweit von Kalocsa, in der ungarischen Puszta, wird Besuchern ein besonderer Einblick in das Leben und die Traditionen der ungarischen Hirten, der sogenannten Csikós, geboten. Die „Puszta-Show“ ist eine beliebte Touristenattraktion, bei der Reitkunst, Tierdressur und Folklore auf faszinierende Weise miteinander verbunden werden.

Die Csikós demonstrieren ihre beeindruckenden Fähigkeiten im Umgang mit Pferden:

  • Sie zeigen Kunststücke im vollen Galopp, reiten oft ohne Sattel und Zügel.
  • Besonders spektakulär ist der sogenannte „Fünfergespannritt“ (Ötösfogat), bei dem ein Reiter fünf Pferde gleichzeitig führt – zwei unter ihm, drei davor.
  • Daneben gibt es Vorführungen mit ungarischen Graurindern, Schafen und Ziegen, die zeigen, wie früher auf den endlosen Ebenen gearbeitet wurde.

Begleitet wird die Show von traditioneller ungarischer Musik mit Geige, Zymbal und Kontrabass. Nach den Vorführungen können Besucher oft typische Speisen wie Gulasch und hausgemachten Schnaps (Pálinka) probieren.

Ein Besuch in Kalocsa und der Puszta-Show bietet einen lebendigen Einblick in die Kultur, Geschichte und Lebensweise Ungarns. Während Kalocsa mit Kunst, Religion und Paprika beeindruckt, begeistert die Puszta mit ihrer ursprünglichen Landschaft und der Leidenschaft für Pferde. Beides zusammen vermittelt ein authentisches Bild ungarischer Traditionen – farbenfroh, stolz und lebensfroh.